Ostseebäder: Die 8 schönsten für Deinen Ostsee Urlaub

Badespaß und Backsteinwunder! Zwischen Glücksburg und Greifswald säumen eindrucksvolle Ostseebäder einen 2349 Kilometer langen Küstenstreifen – aneinandergereiht wie Perlen an der Schnur. Eine Reise zu den schönsten Ostseebädern führt dich von Lübeck nach Flensburg und weiter nach Heiligendamm über den Rostocker Hafen bis hin zu des Kaiserbädern Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck.
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Was sind Ostseebäder?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den maritimen Kulissen erzählt.

Man schreibt das Jahr 1789: Warum hat Deutschland noch kein öffentliches Seebad?

Den Anstoß gab einst Dr. Samuel Gottlieb Vogel. Er hatte in England gelernt, dass von dem Kontakt mit Salzwasser eine heilsame Wirkung ausgeht. Dazu muss man wissen: England ist das Mutterland der europäischen Seebäder. Nachdem der Arzt seinen Patienten daraufhin ausgedehnte Spaziergänge an der Ostsee verschrieb, sorgte das in den Adelskreisen für Aufbruchsstimmung – die Ostseebäder waren erfunden.

Heiligendamm: Wo alles anfing!

Um den standesgemäßen Rahmen zu wahren, eröffneten Mecklenburgs Herzöge im Jahre 1793 in Heiligendamm Deutschlands erstes Seebad. Es sprach sich herum: Mit dem bildschönen Wismar, Bad Doberan und Rostock bietet die Mecklenburger Bucht viele lohnende Ziele.

Es dauert nicht lange, und die elegante „Weiße Stadt“ Heiligendamm wurde zur beliebten Sommerfrische. Schließlich entstanden in Bad Doberan Sommerpalais, Theater und Salongebäude. Im Jahre 1809 eröffnete das erste Casino des Landes seine Tore und 1822 entstand die erste Galopprennbahn. Die 1880er-Jahre leiteten eine vom Aufschwung der Gründerjahre geprägten Etappe der Bädergeschichte ein. Mit dem Bau der Chausseen und Eisenbahnstrecken kamen auch endlich die weniger Betuchten in den Genuss der weißen Strände und frischen Brisen. Verträume Ostseeorte erwachten zu mondänen Seebädern.

Was ist nun genau der Unterschied zwischen Ostseebad und Ostseeheilbad?

Die Bezeichnung Ostseebad steht vielerorts für allgemeinen Badetourismus an den Küsten der Ostsee.

Möchte ein solches Seebad den Titel Ostseeheilbad tragen, müssen zusätzliche Kriterien erfüllt sein.

  • Das Seebad muss an der Meeresküste liegen.
  • Die Ortsmitte darf nicht mehr als zwei Kilometer von der Küstenlinie entfernt sein.
  • Das Klima und die Luftqualität müssen stimmen.
  • Es muss sich mindestens eine Arztpraxis im Seebad befinden.
  • Ein bewachter Badestrand und einwandfreies Wasser – die wohl größten Hürden für ein kleines Seebad.
  • Park, Landschaftswege und eine Strandpromenade sind Pflicht. So auch verkehrsberuhigte Zonen und Sportplätze.

An der Mecklenburgischen Ostseeküste gibt es 38 Seebäder.

Nur 7 von ihnen sind staatlich anerkannte Ostseeheilbäder: Heiligendamm, Boltenhagen, Zingst, Graal-Müritz sowie Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf.

Der Strandkorb – das Wahrzeichen der Ostseebäder

Und wann unternahm der erste Strandkorb seinen Siegeszug durch die Seebäder entlang der Ostseeküste?

Es ist das allgegenwärtige Wahrzeichen der Ostseeküste: das Strandmöbel mit Sonnendach und Ausklapptisch. Warum das gute Stück ausgerechnet an der Ostsee seinen Siegeszug antrat? Hier wurde der Strandkorb erfunden. Der erste, einem großem aufrecht stehenden Wäschekorb ähnelnde Strandstuhl, zierte den Strand von Warnemünde. Von hier aus trat er seinen Siegeszug durch die Ostseebäder entlang der gesamten Küste an.

Die 8 schönsten Ostseebäder

Sehenswerte Hansestädte, historische Ostseebäder und verträumte Buchten, alte Segelreviere und bizarre Strandwälder, kreative Künstler und raue Seebären – oder tiefe Blicke in die Unterwasserwelt? Zwischen Flensburg und Usedom winken vielfältige Urlaubsmöglichkeiten. Sei es der besondere Moment im Kurzurlaub oder die außergewöhnliche Unterkunft für einen längeren Aufenthalt – jedes Seebad spielt mit seinen Reizen.

Ostseebad Sellin

Der gepflegte Badeort, der in seiner Umgebung prächtige Buchenwälder bietet, liegt zwischen dem Selliner See und der Steilküste auf der Insel Rügen. Sellin ist chic, wenn auch eine Spur lässiger als das nur wenige Kilometer entfernte Binz. Kein anderer Ort auf Rügen hat eine solche prachtvolle und bebaute Seebrücke, die sich über 394 Meter ins Meer hinaus erstreckt. Und auf dieser kannst du sogar essen gehen. Im prunkvollen Brückengebäude gibt es köstlichen Fisch, Fleisch und Vegetarisches. Die von sehenswerten Häusern im Stil der Jahrhundertwende gesäumte Hauptstraße endet abrupt oberhalb des Hochufers. Eine steile Freitreppe führt hinab zum Strand. Der Hauptstrand von Sellin befindet sich nicht an der Seebrücke, sondern am Südstrand mit Blick auf Baabe und Göhren.

  • Ein Besuch des „Inselparadies“ lohnt zu jeder Jahreszeit. Dich erwartet eine großartige Bade-, Sauna, und Wellness-Landschaft. Du solltest unbedingt eine entspannende Thalasso Anwendung ausprobieren.
  • Einzigartig ist die seit 1995 vom Südstrand bis zum Nachbarort Baabe durchgehende Promenade.
  • Der Rasende Roland hält auch in Sellin – Ausflüge nach Göhren oder Putbus sind möglich.
  • Mit der Tauchgondel an der Seebrücke tauchst du 4 Meter unter Wasser.
  • Das Hotel Moritzdorf beherbergt unterm Rohrdach in ruhiger Lage wunderschöne Ferienwohnungen mit Blick auf die Having.

Ostseebad Binz

Rügens größtes Seebad erfreut sich wegen seines feinkörnigen Strandes bereits seit 1884 großer Beliebtheit. An die Anfänge des ehemaligen Fischerdorfes erinnern die Kurpromenade und das Kurhaus. Seine optimale Lage am Prorer Wiek und der feine, sieben Kilometer lange Sandstrand machen das ehemalige Fischerdörfchen Byntze (erstmals 1318 erwähnt) zur Nummer eins unter den Rügener Inselbädern.

  • Die Binzer Hauptstraße mit ihrer Bäderarchitektur lädt zum stilvollen Einkaufsbummel – während der Saison von Mai bis September an sieben Tagen die Woche.
  • 1890 als Fachwerkhaus eröffnet, 1906 abgebrannt, 1907 aus Stein wieder aufgebaut, heute ein Grandhotel – das Kurhaus ist das Wahrzeichen des Ostseebades.
  • Am westlichen Ortstrand liegt das Naturschutzgebiet Schmachter See. Der Park der Sinne mit Steinharfe und Luftblasen unter Wasser, Irr- und Duftgarten ist nicht nur für Kinder interessant.
  • Nicht weit von Binz befindet sich das Jagdschloss Granitz. Nach der Schlossbesichtigung bietet sich eine Wanderung an.-

Kühlungsborn

Eine alte Dampflok, kilometerlanger Sandstrand, prachtvolle Bäderarchitektur, ein bestens ausgestatteter Bootshafen und eine naturschöne Umgebung zum Wandern und Radfahren. Braucht es mehr für einen Urlaub? Zu DDR Zeiten war der Ort das größte Ostseebad der Republik. Seit der Wende geht es hier nicht weniger lebhaft zu. Das Seebad erschließt du dir am besten bei einem Bummel über die gesamte Ostseeallee. Kleine Villen und prachtvolle Stadthäuser prägen das Bild. Parallel zur Allee verläuft die Strandpromenade mit dem breiten feinsandigen Strand.

  •  In Kühlungsborn ist für vielfältige Vergnügungen gesorgt: Sportzentrum, Tennisplätze, Restaurants, Bars – das meistbesuchte Seebad an der Ostsee ist auf fast alle Wünsche eingerichtet.
  • Auch eine Fahrt von Bad Doberan nach Kühlungsborn mit der Mecklenburgischen Bäderbahn „Molli“ solltest du dir nicht entgehen lassen. „Was nutzt ein mondänes Seebad, wenn es nur unter Strapazen zu erreichen ist?“, dachte sich Friedrich Franz III. von Mecklenburg 1886. Seitdem zockelt die „Molli“ mit lautem Getöse über 15 Kilometer zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn hin und her.
  • Ausflugsfahrten bieten sich ab der Seebrücke nach Warnemünde und Grömitz an. Auch die Ostsee-Mini-Kreuzfahrten Richtung Rerik mit Bordverpflegung sind beliebt.

Heiligendamm

Die „Weiße Stadt“ am Meer und Deutschlands erstes Seebad. Von der Promenade fällt der Blick auf die beeindruckende Kulisse säulengeschmückter Bauten und weißer Villen. Die herrlichen, hellgetünchten Bauten im Stile des Klassizismus gaben dem einst mondänen Badeort den Beinamen „Weiße Stadt“. Ein gewichtiger Granitblock von 220 Tonnen erinnert an den Gründer des Seebads, Herzog Friedrich Franz I. von Mecklenburg. Die Liste exklusiver Gäste ist lang. Sie reicht von den Mitgliedern der russischen Zarenfamilie über Dichter wie Rainer Maria Rilke und Marcel Proust bis zu den Häuptern der G8-Staaten.

Das repräsentativste Gebäude des klassizistischen Bäderensembles ist das zwischen 1814 und 1816 erbaute Kurhaus, ein Bade-Tempel im wahrsten Sinne des Wortes.Der „heilige Damm“ zwischen der Ostsee und dem Naturschutzgebiet Conventer See gaben diesem Ortsteil von Bad Doberan seinen Namen.Wunderschöne Ferienhäuser laden zum Verweilen ein. Wer es luxuriös mag, der übernachtet im Grandhotel, dessen Nobel-Restaurant Friedrich Franz feinste Küche serviert. Zum Hotel gehört auch das preisgekrönte Heiligendamm Spa. Etwa 3000 Quadratmeter umfasst allein der Wellnessbereich im Severin Palais. Ein absolutes Highlight im Spa ist neben den Thalasso Anwendungen das Hamam-Ritual.

Bansin, Heringsdorf & Ahlbeck

Kaiserbäder und Träume vom Tag am Meer: Bansin, Heringsdorf, Ahlbeck, prachtvolle Bäderarchitektur, Seebrücken und weite Strände. Was für eine Kulisse!

Die Schönheit der kaiserlichen Ostseebäder ist überwältigend. Wenn du viel Postkartenidylle erleben möchtest, dann starte am besten auf der Promenade am Meer. Sie verbindet ein Seebad mit dem anderen. Balkone, Erker, Türmchen, säulengerahmte Loggias, breite Freitreppen – die prunkvollen Villen in Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin sind atemberaubend und auf Usedom wahrlich kein Geheimtipp.

An einem der schönsten Ostseestrände in Mecklenburg-Vorpommern die kaiserlichen Ostseebäder erleben – so geht’s:

  • Jedes der drei Kaiserbäder hat eine eigene Touristeninformation, jeweils in unmittelbarer Nähe der Seebrücke.Ahlbeck ist ein Seebad wie man es sich vorstellt: weiße, schmuckreiche Strandvillen, ein stiller alter Ortskern und die zauberhafte historische Seebrücke. Die machte den Ort an der Grenze zu Polen berühmt.
  • Heringsdorf ist das mondänste der drei Kaiserbäder. Das Seebad bietet hochherrschaftliche Bäderarchitektur und hochkarätige Kulturevents.
  • Bansin: Bildhübsche Hotels und Villen aus der Gründerzeit verleihen dem jüngsten Kaiserbad ein vornehmes, wilhelminisches Flair. Klein, aber oho!
  • Die Usedomer Bäderbahn verkehrt stündlich zwischen Stralsund /Wolgast und Swinemünde.
  • An den Seebrücken legen die Adlerschiffe ab. Sie verkehren zwischen Zinnowitz im Norden und den polnischen Ostseebädern.

Timmendorfer Strand

Nobel geht es hier zu – das ist kaum zu übersehen. Der erste Kurgast kam 1865, ein Pastor Gleiß aus Curau; 20 Jahre später wurde das erste Hotel eröffnet. Heute gilt der Ferienort als einer der mondänsten an der Küste von Schleswig-Holstein. Vor allem am Wochenende trifft sich hier der Jetset. Die Hansestädte Hamburg und Lübeck liegen nicht weit entfernt. Es lockt ein 8 Kilometer langer Sandstrand, begrenzt von Dünen und Heckenrosen sowie die von Bäumen gesäumte Promenade zu einem kurzen Ostseetrip.

Neben alten Villen, Restaurants und Cafés finden sich schicke Boutiquen bekannter Designer und Juweliere in der Fußgängerzone. Man sieht und wird gesehen und überquert dabei den markierten 54. nördlichen Breitengrad. Er verläuft mitten durch die Fußgängerzone.

  • Es gibt einen Alten und Neuen Kurpark. Der Neue Kurpark liegt zwischen Kur- und Strandpromenade im Ortskern. Der Alte Kurpark wurde in den 1930er-Jahren mit einer Freilichtbühne angelegt.
  • Als eleganter Neuling agiert die Seeschlösschenbrücke mit dem asiatisch anmutenden Pavillon.
  • Auf jeden Fall lohnt der Besuch des Sealife. Hier kannst du die Unterwasserwelt der Ostsee kennenlernen.

Laboe

Laboe zählt zu den bekanntesten Orten der Kieler Förde und besitzt dort einen der schönsten Strände. Vergnügliche Stunden am Strand, dicke „Pötte“ gucken und Naturschönheiten entdecken – das alles und noch viel mehr ist Laboe. Familien mit Kindern schätzen vor allem den flachen Einstieg ins Meer. Nicht weniger begeistern der authentische Fischereihafen und ein Jachthafen. Fördeschiffe bringen die Besucher in etwa einer Stunde vom Zentrum in Kiel bis zum Laboer Hafen. Das erspart die Suche nach einem Parkplatz. Restaurants und Cafés reihen sich an der Promenade vom Hafen bis zum Ehrenmal.

  • Der Klimaküstenerlebnispfad entlang der Promenade beantwortet Fragen rund um die Küste bis hin zu den Folgen des Klimawandels.
  • m Hafen liegen neben privaten Booten zahlreiche Ausflugsboote, die zu Touren auf die Ostsee einladen.
  • Im kleinen Rosengarten halten die Besucher ihr Ohr an die Rauschmuschel. Hören sie wirklich das Meer rauschen?
  • Das 72 Meter hohe Marine-Ehrenmal gilt als Mahnmal für alle gefallenen Marinesoldaten. Es sind 341 Stufen bis zur Aussichtsplattform zu bewältigen. Doch wirst du mit einer grandiosen Aussicht belohnt. Sie reicht über die Kieler Förde bis an die Probstei und an manchen Tagen sogar bis zu den dänischen Inseln.

Glücksburg

Glücksburg liegt malerisch an der Flensburger Förde. Das beliebte Seeheilbad begeistert hoch im Norden – beinahe schon in Dänemark. Um 1209 errichteten die Zisterzienser auf Glücksburger Gebiet ihr Kloster Rude, dessen Ländereien nach der Reformation in die Hände von Johann dem Jüngeren fielen. Dieser verlegte daraufhin seine Residenz von Sanderborg nach Glücksburg. Auf einer Insel im See errichtete er ein strahlend weißes Wassersschloss, das zur Wiege europäischer Königshäuser wurde.

  • Das Gelände der einstigen Schlossgärtnerei präsentiert ein großes Rosarium mit über 500 Rosensorten.
  • In Sandwig liegt der Hauptstrand von Glücksburg.
  • Ist die Ostsee zu kalt, bietet die Fördeland Therme mit Erlebnisbecken, Familienrutsche und beheiztem Meerwasseraußenbecken fröhlichen Badespaß.
  • Das Strandhotel (erbaut 1875) verwöhnt bis heute seine Gäste: mit 33 Zimmern und drei Suiten im skandinavischen Wohlfühlambiente.
  • Wassersportler aufgepasst! Für Stand-up-Paddling oder Kajak fahren ist die Wasserportstation Sandwiginger die beste Adresse.

Ostseebäder: Wo Fürsten zu Bade schritten und das sagenhafte Vineta im Meer versank

… dort ist ein Urlaub sagenhaft schön.

Sei es in den Seebädern von Mecklenburg-Vorpommern, am Ostseestrand von Schleswig-Holstein oder in den Orten ohne Seebäder-Kennung – es bleiben keine Wünsche offen. Wandle auf den Spuren der sagenhaften versunken Stadt Vineta an der vorpommerschen Ostseeküste.

Auf Rügen ist das Wasser allgegenwärtig – kein Punkt ist weiter als sechs Kilometer vom Meer entfernt. In ihren Naturschönheiten hält die Insel Usedom jedem Vergleich mit der Insel Rügen stand. Schließlich wartet sie mit den längeren Sandstränden auf.

Berühmte Hansestädte wie Stralsund, Wismar, Lübeck oder Rostock begeistern mit historischen Sehenswürdigkeiten. Ein Besuch des Rostocker Hafenviertels ist ein Muss. Der Halt in Lübeck lohnt allein, um das köstliche Lübecker Marzipan zu probieren. Gestärkt, setzt du deine Reise fort und erreichst die berühmten Seebäder zwischen Meer und Haff.

Foto: by milliways42 from Pixabay

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