Wismar: Hansestadt an Mecklenburgs Ostseeküste

Die Hansestadt Wismar vereint kulturhistorisches Erbe, maritime Traditionen und ein ganz besonderes Flair. Die reizvolle Ostseeküste mit ihren faszinierenden Naturschauplätzen, Stränden, der sehr guten touristischen Infrastruktur und den umfangreichen Freizeitangeboten sind bei Reisenden äußerst geschätzte Highlights.

Warum lohnt sich ein Besuch in Wismar?

Die explizite Lage in Nordwestmecklenburg am südlichen Rand der Wismarer Bucht war für die Stadt an der Ostsee immer schon bedeutend. Im Schutz der nördlich gelegenen Insel Poel und des „Walfischs“, einer kleinen, unbewohnten vorgelagerten Insel, beging Wismar im 14. Jahrhundert seine Blütezeit.

Die faszinierenden Spuren des späten Mittelalters und die Pracht der Hanse sind noch heute vielerorts spürbar. Eine wechselvolle Geschichte erzählt von Entwicklung, Wohlstand und fremder Herrschaft. Backsteingotische Bauwerke zeugen vom alten Kern der einstigen Handelsmetropole.

Der Hafen als verbindendes Drehkreuz zu den zahlreichen anderen Hansestädten wie Rostock, Stralsund, Greifswald oder Lübeck, gleicht einem pulsierenden Herz und ist ein wesentlicher Bestandteil des städtischen Lebens.

Die Hansestadt Wismar zeigt derartig viele Aspekte aus verschiedensten Bereichen, dass sie sowohl als Ausflugsziel für den Tagestourismus als auch für einen längeren Urlaubsaufenthalt äußerst interessante Perspektiven bietet.

Welche Sehenswürdigkeiten in Wismar solltet Ihr unbedingt entdecken?

In Wismar gibt es zahlreiche Sightseeing-Highlights. Einige von ihnen solltet Ihr auf keinen Fall verpassen. In der nachfolgenden Beschreibung erhaltet Ihr eine Top-Auswahl.

Die Wismarer Altstadt

Der historische Stadtkern der Altstadt Wismars gehört zu den am besten erhaltenen in ganz Nordeuropa und beinhaltet viele denkmalgeschützte Gebäude. Besonders beeindruckend sind dabei die vielen Zeugnisse der für diese Region typischen Backsteingotik, aber auch Bauwerke aus den Epochen der Renaissance und des Klassizismus.

Weltkulturerbe der UNESCO

2002 wurden die “Historische Altstädte von Stralsund und Wismar” in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Wismars Altstadt mit ihren sorgfältig restaurierten Bürgerhäusern, dem einzigartigen Marktplatz und den imposanten Gebäuden der Backsteingotik steht vollständig unter Denkmalschutz. Die Aufnahme würdigt damit die mittelalterliche Struktur, die Erhaltung und die Bedeutung der beiden Städte. Teil hiervon ist das in seinem Ursprung nahezu identische alte Hafenbecken. Der in den Hafen hinein fließende, künstlich angelegte Wasserlauf der „Grube“ ist in ganz Mecklenburg und Norddeutschland einzigartig.

Prächtige Bürgerhäuser & verwinkelte Gassen

Die alte Hansestadt hat ihren mittelalterlichen Stadtgrundriss mit Straßennetz, geschlossener Quartiersstruktur und Marktplatz unverändert bewahren können. Ihre prächtigen Bauten zeugen vom Reichtum und der Bedeutung der Stadt in der Hansezeit. Du kannst durch die Straßen und Gassen schlendern, die schöne Architektur bewundern und Dir vorstellen, wie das Leben in diesem blühenden mittelalterlichen Handelszentrum war.
Die Altstadt von Wismar ist ein Ort von einzigartiger historischer und kultureller Bedeutung. Die Bürgerhäuser, der Marktplatz und die gotischen Gebäude sind sorgfältig restauriert und stehen unter Denkmalschutz. In der Altstadt befinden sich auch viele einzigartige Geschäfte und Restaurants.

Marktplatz und Wasserkunst

Im Zentrum liegt der historische Marktplatz. Auf dem rund einen Hektar großen Areal findet sich mit der „Wasserkunst“ eines der städtischen Wahrzeichen.

Die Wasserkunst ist ein schöner und einzigartiger Pavillon, der am südöstlichen Rand des Marktplatzes steht. Die im Stil der niederländischen Renaissance errichtete Wasserkunst wurde von Baumeister Phillip Brandin entworfen und zwischen 1579 und 1602 erbaut. Ganz im Stile der niederländischen Renaissance zeigt sich eine detailverliebte Steinarbeit, auf denen eine kupferne Kuppel mit einer sechseckigen Laterne thront, während die eingefügten Eisengitter und Spruchplatten von der einstigen Nutzung des Pavillons als Trinkwasserversorgung zeugen. Heute ist die Wasserkunst ein beliebtes Touristenziel, da sie einen Einblick in die Geschichte und Kultur der Stadt bietet.

Die Wasserkunst in Wismar wurde ursprünglich im Mittelalter als Pumpwerk gebaut. Sie diente der Speicherung und Verteilung von Wasser aus einer nahe gelegenen Quelle und versorgte 220 Häuser und 16 öffentliche Schöpfstellen mit frischem Wasser. Die hölzernen Rohre, die das Wasser transportierten, wurden im 17. Jahrhundert durch eiserne Rohre ersetzt, und die Wasserkunst versorgte die Stadt noch viele Jahre lang mit Frischwasser.

Rathaus

Ein weiteres interessantes Gebäude am Markt in der Altstadt ist das zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstandene Rathaus. Die helle Front mit dem imposanten Eingangsportal und der klaren Linienführung steht deutlich im Zeichen des Klassizismus. Verantwortlicher Architekt war der Hofbaumeister Johann Georg Barca. Im Gebäude, dessen ursprüngliches Kreuzrippengewölbe noch aus dem 13. Jahrhundert stammt, ist heute an Dauerausstellung zur städtischen Entwicklungsgeschichte zu sehen.

Bürgerhaus „Alter Schwede“

Eines der ältesten städtischen Bürgerhäuser, welches um das Jahr 1380 erbaut wurde, steht an der östlichen Seite des Marktes. Mit einer wirklich beeindruckenden spätgotischen Giebelhausfassade ist der Backsteinbau des „Alten Schweden“ ein kulturhistorischer Schatz. Die im Volksmund überlieferte Namensbezeichnung ergab sich erst innerhalb der industriellen Revolution und solle an die schwedische Herrschaftszeit in der Ostseestadt erinnern. Heute befindet sich in den altehrwürdigen Räumlichkeiten ein gleichnamiges Restaurant.

Sakralbauten

Marienkirche

Als ältester der drei prägenden Sakralbauten im Zentrum Wismars galt die Marienkirche als eines der anmutigsten Backsteinbauwerke des norddeutschen Raumes. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, konnte das Kirchenschiff nicht gerettet werden. Der 80 Meter hohe Turm überdauerte die Zeit und ist heute sichtbares Wahrzeichen der Hansestadt.

Archidiakonat

Unweit der Kirche befindet sich das Archidiakonat, errichtet als ehemaliges Wohn- und Verwaltungshaus des einstigen bischöflichen Vertreters zur Zeit des Mittelalters. Das aus dem Jahr 1408 stammende Gebäude erscheint noch heute in einer prächtigen Optik. Besonders bemerkenswert ist der an der Nordseite prangende Staffelgiebel, der vielfältig gegliedert und mit Windlöchern verziert wurde.

St.-Nikolai-Kirche

Ein monumentales Bauwerk ist die St.-Nikolai-Kirche, welche einst den Seefahrern und Fischern geweiht war. Die spätgotische Kirche, die auf das 14. Jahrhundert zurückgeht wurde zwischenzeitlich stark beschädigt, sodass ihre jetzige Inneneinrichtung aus der Epoche des Barock stammt. Das 37 Meter hohe Kirchenschiff zählt zu den gewaltigsten seiner Art in ganz Deutschland.

St.-Georgen-Kirche

Die St.-Georgen-Kirche war in mittelalterlicher Zeit den Kaufleuten und Handwerkern vorbehalten. Mit ihrer Errichtung wurde bereits in der Mitte des 13, Jahrhunderts begonnen, doch ihre endgültige Fertigstellung erfolgte erst 1594. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung erfolgte eine über 20 Jahre andauernde liebevolle Restauration. Heute ist das Gotteshaus in Wismar auch eine Begegnungsstätte für Kultur, Konzerte und Ausstellungen.

Tipp: Von der Aussichtsplattform in 35 Metern Höhe erhältst Du einen fantastischen Rundumblick über Wismar.

Was gibt es in Wismar noch zu sehen und zu erleben?

Beim Bummel durch das Zentrum ist die Krämerstraße zu beachten, auf der bereits zur städtischen Gründerzeit geschäftiges Treiben herrschte. An der Ecke zur Lübschen Straße gründete 1881 Rudolph Karstadt sein Warenhausimperium. Neben dem Stammhaus im Jugendstil finden sich hier auch zahlreiche andere Einkaufsläden, Restaurants und Cafés.

Fürstenhof

In unmittelbarer Nachbarschaft zu St. Georgen liegt der Fürstenhof. Das Gebäudeensemble entstand zum einen im Stil der Spätgotik und zum anderen in den Grundzügen der italienischen Renaissance. Verziert mit Kalkstein und Terrakotta diente es den Herzögen von Mecklenburg-Vorpommern als Sommerresidenz und fungierte im Zuge der Gebietsabtretung an die schwedische Krone als höchster Gerichtshof Schwedens für dessen Besitztümer in Norddeutschland. Heute hat hier das Amtsgericht seinen Sitz.

Lindengarten

Die wunderschön angelegte Parkanlage des Lindengartens entstand auf der ehemaligen schwedischen Wehrfestung. Die Zitadelle war eine der größten Militärbefestigungen Europas, von der heute nur noch der restaurierte alte Wasserturm am Nordwestrand des Parks übrig geblieben ist. Der Lindengarten verwöhnt mit altem Baumbestand und herrlichen wegen entlang des Mühlenbachs.

Schlemmen im Brauhaus

Am Lohberg steht das 1452 errichtete Brauhaus, Eine die Jahrhunderte überdauernde Tradition, die auch jetzt noch ihren Fortgang findet. Das rustikale Ambiente, ein frisch gezapftes Bier und eine regionale Auswahl an Speisen sind bei den Gästen sehr beliebt.

Der Lohberg liegt in der Nähe des alten Hafens und ist anders als sein Name deuten mag ein verträumtes Plätzchen mit vielen Cafés, Bars, Kneipen und Restaurants. Vor allem in den Sommermonaten lässt es sich hier gut verweilen. Mit dem Wassertor findest du hier auch das letzte von ursprünglich fünf Wismarer Stadttoren.

Wasserwanderer, Strandfeeling und Badespaß

 Der umfassende Service und die Strukturierung des neuen Yachhafens kommen besonders Wasserwanderern zugute. Durch die Fähranbindung gelangen Ausflügler und Einheimische über die Wismarer Bucht zur Insel Poel.

Der Strand von Wendorf mit seiner Seebrücke liegt im Nordwesten der Stadt. Ein Ort direkt an der Ostsee, der wie geschaffen ist zum Entspannen. Das westlich vom Strand angrenzende Naturschutzgebiet der Küstenlandschaft Wismar-West ist ideal für Wanderungen.

Wetterunabhängigen Badespaß erlebst du im Freizeitbad „Wonnemar“. Die riesige Erlebnistherme mit Wellness, – Spa- und Saunabereich ist ein tolles Vergnügen für die ganze Familie. Die gesamte Region bietet optimale Voraussetzungen für alle Arten von Wassersport, verfügt über zahlreiche Rad- sowie Wanderwege.

Kultur, Veranstaltungen und Freizeit

Eine Entdeckungsreise durch die vielfältige Wismarer Historie kannst du im Rahmen von verschiedenen Stadtführungen oder bei einem Besuch im Museum SCHABBELL an der Schweinsbrücke erleben. Etwas andere Stadtführungen zeigen das nächtliche Bild der Hansestadt. Im Abendlicht und im Schein der Laterne des Nachtwächters Konrad geht es auf eine besondere Tour.

phanTechnicum

Im „phanTechnicum“ zeigt die auf 3.000 Quadratmetern installierte Ausstellung nicht nur sehr interessante Exponate, sondern das Mitmachmuseum lädt auch ein zu experimentieren und interaktiv in die Welt der Technikgeschichte einzutauchen.

Welt-Erbe-Haus

Das Welt-Erbe-Haus informiert als lebendiges Besucherzentrum ebenfalls über die Wismarer Entwicklungsgeschichte. Neben den primären Aufgaben der UNESCO befassen sich verschiedene Ausstellungen mit den zeitlichen Epochen.

Beliebte wiederkehrende Veranstaltungen sind das Wismarer Hafenfest, die Heringstage oder das große Schwedenfest. Ein weiteres Spektakel, welches viele Besucher anzieht, sind die Ankünfte der sehenswerten Kreuzfahrtschiffe. Am Stadtrand liegt der Wismarer Tierpark. Auf rund 17 Hektar sind hier etwa 50 Tierarten, die vorwiegend aus Europa stammen, zu beobachten. Direkt angrenzend liegt das großflächige Areal der ehemaligen Landesgartenschau. Im jetzigen Bürgerpark findest du auch einen 37 Meter hohen Aussichtsturm, ein guter Standort für ausgezeichnete Fotomotive.

Lohnt sich ein Tagesausflug nach Wismar?

Solltest du in der Region sein oder deinen Urlaub an der Ostseeküste beispielsweise in einem nahe gelegenen Osteebad wie Boltenhagen oder Rerik verbringen, dann sollte ein Tagesausflug nach Wismar unbedingt auf dem Programm stehen.

Wie kommt man nach Wismar?

Die Anreise in die Hansestadt ist unkompliziert. Über die Autobahnen A 20 und A 14 stehen eine West- und eine Osttangente zur Verfügung. Die Bundesstraßen B 105 und B 106 sorgen für weitere Anbindungen. Hamburg ist rund 130 Kilometer entfernt; Berlin 245 Kilometer.

Der öffentliche Personennahverkehr des Landkreises Nordwestmecklenburg gewährleistet zahlreiche Buslinien. Auch das Fernreiseunternehmen „Flixbus“ steuert den ZOB Wismar an. Über das Schienennetz der Deutschen Bahn ist die Stadt zudem mit allen größeren Knotenpunkten verbunden.

Was macht den Tourismus in Wismar aus?

Als Fazit lässt sich festhalten, dass die Hansestadt Wismar zu den bemerkenswertesten Tourismuszielen an der deutschen Ostseeküste gehört. Die große Spannbreite an kulturhistorisch wertvollen Schätzen, Sehenswürdigkeiten, Naturschauplätzen und einem umfangreichen touristischen Serviceangebot sprechen für einen Besuchsaufenthalt.

Bildnachweis: 5661461 auf Pixabay | Animaflora istockphoto | ReneSchulze1984 auf Pixabay | Norbert Waldhausen auf Pixabay | Hans Hansen auf Pixabay

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